+++ Verlängerung des Call for Papers +++

Wir haben den Call for Papers für unsere studentische Fachtagung zum Thema Superwahljahr 2021 verlängert, die neue Deadline ist der 08.06.2022.

Die Tagung findet vom 26. bis zum 28. August 2022 an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg statt.

Der Call for Papers spricht ein breites Themenspektrum rund um das Superwahljahr 2021 an, von den Bundestagswahlen unter Pandemiebedingungen über das Ende von 16 Jahren Merkel als Bundeskanzlerin der Bundesrepublik bis zum #dwenteignen Referendum in Berlin.

Den Ausführlichen CfP findet ihr untenstehend und als PDF hier. Eure Einreichungen könnt ihr an fachtagung@dngps.de senden. Die Anreisekosten für die vortragenden Mitglieder übernimmt die DNGPS.


CfP: Das Superwahljahr 2021

Im Superwahljahr 2021 endete nicht nur nach 16 Jahren die Amtszeit als Bundeskanzlerin von Angela Merkel, sondern auch zahlreiche Landtags- und Abgeordnetenhaus- und Kommunalwahlen fanden unter Pandemie-Bedingungen statt. Wir als DNGPS möchten nun mit Euch bei unserer Fachtagung über dieses Superwahljahr reflektieren und wissenschaftliche Beiträge von Studierenden und Promovierenden diskutieren. Dabei wollen wir ein breites Themenspektrum abdecken.

Vor der Wahl

Unter Pandemiebedingungen, in denen persönliche Kontakte bei öffentlichen Veranstaltungen häufig wegfielen, fand überwiegend asynchrone Kommunikation zwischen Wähler*innen und Politiker*innen statt. Wie wurde also von den Parteien kommuniziert? Wie wurden die Kommunikationsimpulse von den Wähler*innen aufgenommen? Welche Informationskanäle und welche Inhalte wurden für die Evaluierung der Kompetenzen von Parteien und Politiker*innen genutzt (Priming)?

Die Wahlen selbst zeichneten sich durch  besonders hohe Anteile an Briefwahlstimmen aus, dessen mögliche Manipulation bereits vor der Wahl Besorgnis erregte. Im Zuge der Wahl des berliner Abgeordnetenhauses und dem gleichzeitig stattfindenden Volksentscheid kam es zudem zu zahlreichen Problemen und Fehlern bei der Durchführung der Wahl. 

Gleichzeitig war  die Pandemie mehr als nur Rahmenbedingung. Pandemiestrategien wurden explizit und implizit zum Wahlkampfinhalt. Wie ist das passiert und was bedeutet es? Hier könnten Kommunikation und Handeln von Politik und Medien gleichermaßen untersucht werden.

Die Wahlen 2021 waren auch Klimawahlen. Wie haben sich Parteien im Wahlkampf zum Thema Klimawandel verhalten? Wie zur Klimabewegung? Wie verhält sich das Management der Pandemie zum Umgang mit der Klimakatastrophe, inklusiver spürbarer Auswirkungen wie den Hochwassern im Juli 2021? Was ist der Stand der Klimabewegung zwischen Pandemie und politischem Alltag? 

Wahlen unter Pandemiebedingungen 

Landtags- Abgeordnetenhaus- und Bundestagswahl(en) haben in 2021 zu teils deutlichen Veränderungen der Struktur der Landesparlamente und des Bundestages geführt. So scheint sich die AfD trotz Stimmverluste jetzt auch in Westdeutschland im politischen System der Bundesrepublik zu etablieren. 

Mehr Unterstützung von Erstwähler*innen hingegen erhielten besonders FDP und Grüne. Warum sind sowohl wirtschaftlich-liberale als auch ökologische Ideen für junge Wähler*innen so interessant? 

Trotz tendenziell steigender Wahlbeteiligungen ist diese weiterhin gering. Warum ist es noch immer nicht gelungen, die Wahlbeteiligung signifikant zu erhöhen? 

Das Referendum zur Enteignung und Vergesellschaftung privater Wohnungsunternehmen in Berlin stellte zuletzt eine der erfolgreichsten Bürgerinitiativen der jüngeren deutschen Geschichte dar. Wie konnte eine so große Mobilisierung für den Volksentscheid erreicht werden, mit welchen Wirkungen? Welche Auswirkungen hat die zunehmende Polarisierung dieses politischen Feldes? Wodurch erklärt sich der Erfolg des Referendums?

Koalitions- und Regierungsbildung

Koalitionsoptionen wurden vor und nach der Bundestagswahl rege diskutiert. Es entstand die Ampelkoalition aus SPD, Grünen und FDP, welche es bisher nur auf Landesebene gegeben hatte. In Mecklenburg-Vorpommern wurde erstmals eine rot-rote Koalition geschlossen. Koalitionsbildungen werfen immer die Frage auf, welche Programmatik sich durchgesetzt hat und welche Kompromisse und Policy-Ergebnisse angestrebt werden? Auch die Positionen der Parteien sind zu untersuchen: Wie nah stehen sich Parteien in ihrer aktuellen Programmatik und was bedeutet das für die Koalitionsbildung? 

Wie stark Parteien ihre Policy-Ziele durchsetzen können hängt nicht zuletzt davon ab, welche Ministerien sie erhalten. Die Verteilung der Ministerien auf die Parteien und die Besetzung dieser mit den Minister*innen (Portfolioallokation) bildet den Kern der Regierungsbildung in parlamentarischen Systemen. Aber wie wichtig sind einzelne Ressorts generell und für die jeweiligen Parteien – und woran lässt sich dies messen?

Weiter wichtig: die Geschlechterverteilung im Kabinett. Erstmals besteht das auf Bundesebene gebildete Kabinett paritätisch aus gleich vielen Frauen wie Männern. Auf Landesebene werden Paritätsgesetze diskutiert. Wie sind die Ressorts auf die Geschlechter verteilt? Welche Ministerien erhalten Frauen eher als Männer und umgekehrt? Wer sind die Minister*innen, welche Karrierewege haben sie durchlaufen? 

Das Ende einer Ära?

2021 markiert auch das Ende von 16 Jahren in denen Angela Merkel nicht nur die CDU sondern die gesamte deutsche Politik dominierte. Diese 16 Jahre waren von Krisen kennzeichnet, die sich nicht nur die öffentliche Wahrnehmung der Altkanzlerin, sondern auch das politische Klima langfristig prägten. Der Zeitpunkt bietet sich also an über die ‘Ära Merkel’, ihrer Bedeutung für die deutsche ‘Kanzlerdemokratie’ und das deutsche Parteiensystem zu reflektieren. 

Grüne und SPD haben sich vor siebzehn Jahren mit der Einführung von Hartz IV aus der Regierungsverantwortung verabschiedet. Es schließt sich also eine Klammer, wenn 2021 die seitdem erstmalige gemeinsame Regierungsverantwortung von SPD und Grünen das vermeintliche Ende der damaligen Sozialstaatsreform einläutet. Neben Fragen der sozialwissenschaftlichen Wohlfahrtsstaatsforschung, bietet sich der Zeitpunkt an auch über die politischen Konsequenzen der Agenda 2010, wie zum Beispiel ihre Folgen für die deutsche Parteienlandschaft zu reflektieren.

Die Fachtagung der DNGPS (Deutsche Nachwuchsgesellschaft für Politik- und Sozialwissenschaft) möchte theoretische Ansätze mit empirischer Forschung in einen Austausch bringen, um zu neuen Perspektiven und Einsichten zu gelangen. Willkommen sind Beiträge von Bachelor- und Masterstudierenden sowie Promovierenden (in der Anfangsphase) aus den unterschiedlichen Fachdisziplinen der Politik- und Sozialwissenschaften.

Schickt Eure Abstracts mit max. 300 Wörtern sowie einer kurzen Selbstbeschreibung auf Deutsch oder Englisch bitte bis zum 08.06.2022 an fachtagung@dngps.de. Die allgemeine Konferenzsprache ist Deutsch, Vorträge können aber ebenfalls auf Englisch gehalten werden.

Die Reisekosten der Vortragenden können rückerstattet werden. Weitere Fragen könnt ihr gerne jederzeit per Mail an uns stellen. Alle Informationen erhaltet ihr auch unter: www.dngps.de.

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