DNGPS Working Paper
Studentische Arbeiten sind wissenschaftliche Arbeiten! Mit diesem Grundsatz standen Studierende lange Zeit allein da. Haus- und Examensarbeiten wurden eigentlich nur für den Dozierenden geschrieben, während Studierende durch zahlreiche Prüfungsleistungen und unterschiedliche Module im Studium zu wahren Meister*innen von akademischen Arbeiten wurden.
Doch leider kann diese Arbeiten niemand lesen, weil man nicht weiß, wer zu was schreibt. Selbst exzellent benotete Arbeiten verbleiben meist in den Schubladen und Aktenschränken der Dozierenden und auf den Festplatten von Studierenden. Das wollen wir mit der DNGPS ändern und einen publizistischen Raum für Studierende bieten, indem wir eine Working Paper Reihe initiiert haben. Gegenüber den üblichen Journals hat die Reihe die folgenden Vorteile:
Keine Call for Paper-Fristen
Möglichst schnelle Publikation nach Einreichung der Arbeit
Veröffentlichungen aus dem gesamten Feld der Politik- und Sozialwissenschaften
Neben diesen Vorteilen bietet die Working Paper Reihe ebenfalls ein Peer-Review-Verfahren, Open Access zu allen Arbeiten, ein einheitliches Layout (inkl. Zitation und Bibliografie) und ein PDF-Dokument zum Download der Arbeit, sowie einen dazugehörigen Link für alle publizierten Arbeiten.
Als DNGPS-Mitglied kannst du exklusiv deine Arbeit einreichen. Wenn du also Interesse hast, deine Arbeit anderen zugänglich zu machen und damit in den Dialog zu treten, kannst du sie gerne an folgende Adresse schicken: working-paper [at] dngps.de
Die Abgabe von Beiträgen für unsere Working Paper ist exklusiv unseren Mitgliedern vorbehalten. Der Erwerb einer Mitgliedschaft ist auch nach Einreichung und Annahme des Papers möglich.
In dem Dokument Hinweise für Autor*innen (siehe unten) findet ihr Tipps, was unsere Layout-Vorgaben, die Zitation sowie Länge der einzureichenden Arbeit angeht. Hinweise zu unserem Peer-Review-Verfahren findet ihr ebenfalls hier.
Wir freuen uns auf eure Arbeiten!
Wichtige Informationen zur Einreichung
Schritt 2: Erstkontakt
Zeitaufwand: bis zu 6 Wochen
Schritt 3: Peer-Review I
Zeitaufwand: 4 Wochen
Schritt 5: Überarbeitungsphase der Autor*innen
Schritt 6: Zweites Peer-Review-Verfahren
empfohlen zur Veröffentlichung weiter zu Punkt 8
empfohlen zur Veröffentlichung, aber mit Anmerkungen weiter zu Punkt 7b
nicht empfohlen zur Veröffentlichung Paper wird nicht veröffentlicht, Ende des Reviewprozesses
Schritt 7b: Erneute Überarbeitung durch die Autor*innen
Schritt 8: Lektorat
Schritt 9: Fertigstellung der druckfähigen Version
Hinweise für Autor*innen
Bitte sendet das Manuskript im Word-Format an unsere E-Mail-Adresse:working-paper@dngps.de.
Author Guidelines
Please send your manuscript as a MS Word document to: working-paper@dngps.de.
Aktuelle Veröffentlichungen
China hat durch den Bau und die Militarisierung künstlicher Inseln im Südchinesischen Meer strittige Tatsachen geschaffen. Insbesondere von Seiten der USA wird dieses Verhalten als offensiv und regional-hegemonial charakterisiert, während China das eigene Verhalten anhand defensiver Zielsetzungen rechtfertigt. Basierend auf den theoretischen Prämissen des offensiven Realismus und vor dem Hintergrund der ressourcenbedingten, sicherheits- und geopolitischen Relevanz des Südchinesischen Meers analysiert diese Studie das Verhalten der Volksrepublik in der dortigen Weltregion in den Jahren 2014 – 2015. Das Ergebnis zeigt, dass China durch kalkuliert offensives Verhalten in der Lage ist, die eigene Position im Südchinesischen Meer relativ risikofrei zu stärken, ohne dabei in eine direkte militärische Konfrontation oder gar einen Krieg mit Anrainerstaaten oder den USA zu gelangen.
In dem Beitrag suche ich nach einer Antwort auf die von Bruno Latour (2019) aufgeworfene „neue geo-soziale Frage“ nach Möglichkeiten zur Etablierung einer alternativen amodernen Weltbeziehung. Dazu lese ich Das wilde Denken von Claude Lévi-Strauss (1973) neu, analysiere die Rolle des Körpers und erarbeite das Konzept des Wilden Körpers. Ich argumentiere, dass der Körper im Zentrum der umgekehrten Symmetrie von Wildem und modernem Denken steht und seine Veränderung einen gesellschaftlichen Wandel einleiten kann. Darauf aufbauend zeige ich, dass der Wilde Körper in seiner Ethik und Politik mit Latours Terrestrischem Manifest übereinstimmt. Abschließend gebe ich exemplarische Ausblicke, wie mögliche Antworten des Wilden Körpers auf die „neue geo-soziale Frage“ aussehen können.
Im Post-Konflikt-Peacebuilding wurden Eliten weitestgehend von Wissenschaft und Policy-Making als neutrale Schlüsselakteure analysiert. Zugleich wurde vernachlässigt, welche Dynamiken mit der Fokussierung auf Elitengruppen einhergehen, v.a. im Hinblick auf ihre Vermittlungsfunktion und Informationsflüsse.
Ausgehend von dem theoretischen Ansatz zum Nation-Building stellt diese Arbeit anhand von drei Faktoren das Scheitern des Nation-Building-Prozesses in Myanmar dar und untersucht anschließend unterteilt in zwei aufeinanderfolgenden Zeitperioden kontrastiv, inwieweit sich die chinesischen Eingriffe in die inneren Angelegenheiten Myanmars auf den Prozess ausgewirkt haben. Das Ergebnis indiziert, dass die Handlungsfähigkeit und die Erfolge des Militärs stark von dem Einfluss Chinas abhängig waren.
Unter der Vereinbarkeit des Berufs mit privater Sorgearbeit wurde bislang schwerpunktmäßig die Vereinbarkeit beruflicher Pflichten mit Aufgaben der Kinderbetreuung diskutiert. Dass die Vereinbarkeit von Beruf und informeller Pflege ähnlich herausfordernd ist, rückt zunehmend in das Bewusstsein von Arbeitgebern ...
Warum sind aber Arbeitgeber in einigen Ländern bereit, sich an Weiterbildungsmaßnahmen ihrer Mitarbeiter zu beteiligen, während dies in anderen Ländern nicht der Fall ist? In diesem Artikel wird die tarifvertragliche Abdeckung als zentraler Mechanismus hierfür herausgearbeitet: Einerseits in- tendiert, durch vertraglich geregelte Weiterbildungsmaßnahmen, und anderseits unintendiert, durch die Angleichung von Löhnen zwischen Firmen. Mithilfe von Mehrebenen-regressionsanaly- sen auf Basis von Daten des European Social Survey kann gezeigt werden, dass Tarifverträge einen postiven Effekt auf die Finanzierungsbeteiligung von Arbeitgebern haben, sowie auf individuelle Teilnahmen. Diese Ergebnisse legen nahe, dass institutionelle Faktoren gewichtige Einflussgrößen in Erklärungen von Firmeninvestitionen und Weiterbildungsbeteiligung sind. In einer abschließen- den Diskussion werden diese Funde im Kontext der internationalen Debatte um die Dezentralisie- rung korporatistischer Arrangements besprochen.
Die Sozialstrukturanalyse hat sich in den vergangenen Jahrzehnten zunehmend vom Begriff der „Klasse“ distanziert. Der Modernisierungsprozess sei an einen Punkt gelangt, an dem die Relevanz gesellschaftlicher Großgruppen vorüber sei. Demgegenüber verweist die wachsende Einkommens- und Vermögenskluft jedoch auf soziale Spannungen, die sich im Zuge der jüngs-ten Wirtschaftskrise offen entluden. Vor dem Hintergrund der sozialen Spreizung, die mit Phänomenen wie Prekarisierung und sozialem Protest einhergeht, scheint es geboten, von einer Renaissance der Klassenthematik zu sprechen. Deren Bestimmung sowie die Beziehung des Klassenbegriffs zu jenen Tendenzen des flexibilisierten Kapitalismus steht allerdings nach wie vor aus. Ziel dieses Aufsatzes ist es, einerseits, einen theoretischen Ordnungsvor-schlag zu machen und das zeitgenössische Klassentableau westlicher Gesellschaften zu skiz-zieren. Vor diesem Hintergrund ist es möglich, andererseits, das weitgehende Ausbleiben klassenspezifischen Aufbegehrens auf die Etablierung bestimmter Mechanismen der sozialen Fragmentierung zurückzuführen.
Miguel Abensour geht davon aus, dass sich ``wahre`` Demokratie in den Momenten zwischen zwei Staatsformen zeigt und somit explizit gegen den Staat gerichtet ist. Eine solcherart verstandene demokratische Gesellschaft ist demnach lediglich außerhalb von staatlich organisierten Gesellschaftsformen zu finden. Diese Arbeit untersucht dagegen die Möglichkeit des Auftretens der ‚rebellierenden Demokratie' innerhalb von staatlichen Strukturen. Einen Ansatzpunkt dafür bieten bestimmte soziale Bewegungen, die durch eine schwache eigene Identität verschiedene Bevölkerungsschichten ansprechen und integrieren. Dass diese weit-gehend in staatliche Strukturen eingebundene Formationen möglicher Ausdruck der abensourschen Demokratie sein können, zeigt ein Vergleich der jeweiligen Subjektivierungsweisen.
Soziale Arbeit hat eine bewegte Geschichte: Aus gesellschaftlichen Umbrüchen und sozioöko-nomischen Veränderungen heraus, entwickeln sich im 19. Jahrhundert soziale Bewegungen, in deren Handeln soziale Arbeit vorerst eingebettet ist. Und bis heute lässt sich eine Verbin-dung zwischen sozialer Arbeit, sozialen Bewegungen und neuen sozialen Fragen feststellen. Hier setzt vorliegender Beitrag an: Es soll eine besonders problematische Verbindung von sozialer Arbeit und sozialer Bewegung - die sozialarbeiterischen Tätigkeiten der extremen Rechten in Deutschland - vor dem Hintergrund neuer sozialer Fragen untersucht und dargestellt werden. Anhand zweier Fallbeispiele werden die sozialarbeiterischen Tätigkeiten der extremen Rechten in Deutschland rekonstruiert und die Rolle der demokratisch legitimierten sozialen Arbeit in diesem Spannungsfeld kritisch betrachtet. Das Erkenntnisinteresse des Aufsatzes liegt also darin, einen Beitrag zur systematischen Aufarbeitung der sozialarbeiteri-schen Tätigkeiten der extremen Rechten zu leisten und darüber hinaus die Position der ge-sellschaftlich legitimierten sozialen Arbeit diesbezüglich kritisch zu hinterfragen.
Dieser Artikel verknüpft die Forschung zu europäischer Integration und Finanzmarktregulierung. Dies ist von besonderem Interesse, da mit der Vereinheitlichung der Bankenaufsicht unter dem Einheitlichen Bankenaufsichtsmechanismus (SSM) ein umfassender Schritt der europäischen Integration in der Finanzmarktregulierung stattfand. Dessen Einfluss auf europäische Integration wurde bisher nicht untersucht, daher wird hier analysiert, ob der SSM zu positiver oder negativer Integration führt. Hierfür werden Artikel aus den Rechts- und Wirtschaftswissenschaften sowie die zugrundeliegenden Gesetze genutzt. Insgesamt wird vor allem markt-korrigierende positive Integration festgestellt, sowie eine Intensivierung des Wettbewerbs. Daher weicht der SSM von der vorherrschenden negativen Integration ab.
Menschenrechte können hinsichtlich ihres Anspruchs auf Allgemeingültigkeit, kulturell geprägter Formulierungen oder ihres Gebrauchs als Machtinstrument kritisiert werden. Wenn sie jedoch diskursiv als Ergebnis deliberativer Prozesse konzipiert werden, kann diese Kritik entkräftet beziehungsweise konstruktiv verarbeitet werden. Zum einen gewinnt eine diskursive Konzeption der Menschenrechte dadurch universale Legitimität, dass sie von allen Betroffenen zumindest hypothetisch angenommen werden kann, zum anderen sind sie offen genug, um nicht kulturrelativ eingegrenzt oder als strategisches Instrument missbraucht zu werden. So können Menschenrechte über die Diskurstheorie als legitime Normen politischen Handelns rekonstruiert werden.
Eine definitive Grenze des europäischen Territoriums lässt sich nur schwer identifizieren. Der europäische Sicherheitsdiskurs spannt einen begrenzten und exklusiven Raum auf: Offen für manche, undurchlässig für die meisten. Dieser Beitrag zielt auf die Offenlegung der performativen und subjektivierenden Aspekte dieser Grenzdiskurse. Die Migrations- und Asylpolitik sowie die Militarisierung des Sicherheitsdiskurses sind hier von Bedeutung. Es ist möglich, entlang der Theorie Judith Butlers eine multidimensionale Matrix der Intelligibilität zu rekonstruieren. Dafür wurden mit Hilfe einer qualitativen Inhaltsanalyse relevante Policies analysiert. Der Beitrag erlaubt eine kritische Hinterfragung der durch regulatorische und exkludierende Praktiken an den Grenzen gegründeten Europäischen Identität.
Die vorliegende Studie unternimmt eine qualitative Demokratiemessung der intermediären Interessenvermittlung in Italien zwischen 1996 und 2008. Das intermediäre System stellt eine zentrale Institution funktionierender Demokratien dar und gewährleistet mittels Parteien, Verbänden und zivilgesellschaftlicher Organisationen die Aggregation und Artikulation gesellschaftlicher Interessen in das politische System. Der Messansatz der 15-Felder-Matrix der Demokratie ermöglicht eine dreidimensionale Untersuchung der Demokratiequalität in den Bereichen Gleichheit, Freiheit und Kontrolle. Besondere Berücksichtigung findet die Analyse informeller Institutionen, welche die Wirkungsweise formaler Institutionen beeinflussen können. Im Ergebnis wird die Zweite Italienische Republik im Bereich der intermediären Vermittlung als funktionierend eingestuft, jedoch liegen die Werte in den Dimensionen Gleichheit und Kontrolle im Grenzbereich. Es zeigt sich deutlich die negative Beeinflussung durch die informellen Institutionen Korruption und Klientelismus.